John Strelecky - The Big Five for Life
Einleitung
Das Buch erzählt die Geschichte von Joe Pogrete, der unzufrieden und demotiviert in seinem Alltag ist. Eines kalten Morgens wird er auf einem Bahnsteig von einem fremden Mann angesprochen, der ihm eine scheinbar seltsame Frage stellt: „Ist heute ein guter Museumstag?“ Obwohl Joe diese Begegnung zunächst als unwichtig abtut, bleibt sie ihm im Kopf. Eine Woche später trifft er den Mann wieder und spricht ihn darauf an. Der Mann, Thomas Derale, erklärt ihm die Idee der “Museumstage”: Er stellt sich vor, dass jeder Tag seines Lebens in einem Museum durch ein Foto repräsentiert wird. Wenn man die meiste Zeit seines Lebens mit Dingen verbringt, die einem nicht gefallen, wird das Museum am Ende deprimierend aussehen. Die Botschaft ist, dass man sein Leben so gestalten sollte, dass jeder Tag ein „guter Museumstag“ ist.
Joe ist von dieser Philosophie beeindruckt und baut über die Jahre eine enge Beziehung zu Thomas auf, der sich als erfolgreicher Unternehmer und weiser Mentor entpuppt. Die Geschichte nimmt eine traurige Wendung, als Thomas an einem Gehirntumor erkrankt und stirbt. Joe verbringt die letzten Wochen seines Lebens mit Thomas und dessen Frau, was den Abschluss einer inspirierenden Reise darstellt.
Eine Safari durch dein Leben
Im Buch geht es um Joe, der während einer Flugreise von der Krankheit seines Freundes Thomas erfährt. Er beschließt sofort, zu ihm zu reisen. Während des Fluges erzählt er seiner Sitznachbarin Sonja von Thomas, den er als die großartigste Führungspersönlichkeit der Welt bezeichnet.
Thomas hat sein Leben und seine Unternehmensführung nach dem Konzept der “Big Five” ausgerichtet, inspiriert von einer Safari in Afrika, bei der Touristen fünf bestimmte Tiere sehen wollen, um die Reise als erfolgreich zu bewerten. Für Thomas ist das ganze Leben eine Safari, bei der jeder seine eigenen fünf wichtigsten Ziele, die “Big Five”, definieren muss, um ein erfülltes Leben zu führen. Diese Ziele können persönliche Wünsche sein, wie Zeit mit der Familie verbringen oder eine Weltreise machen.
Thomas überträgt dieses Konzept auch auf das Berufsleben. Bei Vorstellungsgesprächen fragt er die Bewerber nach ihren “Big Five”. Nur wenn diese persönlichen Ziele zu den Zielen des Unternehmens passen, werden sie eingestellt. In seinen Unternehmen sind die Mitarbeitenden hoch motiviert, weil ihre persönlichen Ziele mit denen des Unternehmens übereinstimmen. Dies führt zu einer extrem niedrigen Fluktuationsrate.
Am Ende des Fluges verabschieden sich Joe und Sonja, die sich während der Reise gut angefreundet haben.
Die Hüterin des ersten Eindrucks
Joe besucht seinen todkranken Freund Thomas und dessen Frau Maggie, um Zeit mit ihnen zu verbringen. Trotz der traurigen Situation genießen sie ihre Freundschaft bei entspannten Gesprächen auf der Terrasse, die einen schönen Blick auf den Garten bietet. Während eines Nachmittags mit Blaubeermuffins erfährt Joe, dass Thomas’ Mitarbeiter seit seiner Erkrankung regelmäßig für ihn kochen und backen. Diese Aktionen werden von Emily koordiniert, die in Thomas’ Unternehmen als „Direktorin des ersten Eindrucks“ arbeitet.
Emily hat einen ungewöhnlichen Job, den sie und Thomas gemeinsam entwickelt haben. Ursprünglich bewarb sie sich, nachdem sie einen Artikel über das Unternehmen gelesen hatte. Während des Vorstellungsgesprächs machte sie einen großartigen ersten Eindruck und präsentierte ihre “Big Five” Lebensziele, darunter das Glück anderer Menschen und die Sicherheit ihrer Enkelin. Thomas erkannte, dass Emily perfekt ins Team passte, und schuf für sie eine spezielle Rolle: Sie empfängt Besucher und sorgt dafür, dass sie sich wohlfühlen, und organisiert gleichzeitig eine Nachmittagsbetreuung für die Kinder der Mitarbeitenden.
Obwohl diese Position vielleicht unkonventionell erscheint, brachte Emily durch ihre frische Art und kreativen Ideen großen Mehrwert ins Unternehmen. Ein Beispiel ist die Einführung des Mottos „Sprechen Sie mit einem Fremden?“, das die Mitarbeiter dazu ermutigte, bei jedem Kontakt auch eine persönliche Beziehung aufzubauen. Dies steigerte die positive Wahrnehmung des Unternehmens deutlich, was letztlich mehr Gewinn einbrachte, als die Schulung für Emily gekostet hatte.
Gemeinsam Ideen optimieren
Thomas nimmt trotz seines gesundheitlich kritischen Zustands noch einmal an einem „Mach-mich-besser“-Meeting in seiner Firma teil. Diese Art von Meeting ist in Thomas’ Unternehmen, das aus 14 Firmen besteht, zentral für die Entwicklung neuer Ideen und Produkte.
In einem „Mach-mich-besser“-Meeting stellen Mitarbeiter ihre Ideen vor, die dann von allen Anwesenden – egal ob Geschäftsführer, Abteilungsleiter oder andere Entscheider – gemeinsam diskutiert und verbessert werden. Jeder Teilnehmer trägt seine Gedanken bei, um die vorgestellte Idee weiterzuentwickeln. Dabei gibt es keine passive Zuschauerrolle; jeder wird ermutigt, konstruktiven Input zu geben, und Kritik ist nur erlaubt, wenn sie mit einem Lösungsvorschlag verbunden ist.
Das Ziel dieser Meetings ist es, durch die Zusammenarbeit und den Austausch von Ideen die Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen schneller und effektiver voranzutreiben, als es eine Einzelperson allein könnte. Die Meetings fördern nicht den Wettbewerb zwischen den Abteilungen, sondern die Kooperation, was den Erfolg des gesamten Unternehmens fördert.
Erfolg und Zufriedenheit gehen Hand in Hand
Das Buch stellt die Frage, ob Thomas’ Unternehmen, in denen die Mitarbeitenden glücklich und zufrieden sind, nicht utopisch wirken, fast wie ein Disneyland für Arbeitnehmer. Es wird hinterfragt, ob ein Unternehmen, das Gewinne erzielen muss, sich solch eine glückliche Arbeitsumgebung überhaupt leisten kann.
Die Antwort darauf ist, dass Glück und Gewinn kein Widerspruch sind. Wenn ein Unternehmen keinen Gewinn macht, kann es seine Mitarbeitenden nicht glücklich machen. Umgekehrt führt die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu einer höheren Produktivität und geringeren Fluktuation, was wiederum den Gewinn des Unternehmens steigert. Hohe Mitarbeiterfluktuation ist teuer, da neue Mitarbeitende gefunden und eingearbeitet werden müssen. Zufriedene Mitarbeitende arbeiten intensiver und sind widerstandsfähiger gegenüber Rückschlägen, was die Produktivität erhöht und das Risiko innerer Kündigung verringert.
Die Schlussfolgerung ist, dass glückliche Mitarbeitende letztlich zu einem höheren Gewinn führen, sodass die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und der Unternehmenserfolg Hand in Hand gehen.
Kurzsichtigkeit und wertvolle Geschenke
Thomas ist überzeugt, dass Mitarbeiterzufriedenheit eng mit wirtschaftlichem Erfolg verbunden ist. Während viele Unternehmen die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden vernachlässigen, weil sie nur die Kosten sehen, hatte Thomas eine andere Herangehensweise.
Thomas spricht von einer “Linksseititis”, einer Art Denkweise, bei der Unternehmen nur die linke Seite einer Gleichung betrachten – die Kosten und den Aufwand – ohne die positiven Auswirkungen auf den Output zu berücksichtigen. Ein Beispiel ist die Entscheidung, ob man den Mitarbeitenden ein teures Auto oder ein günstigeres Nahverkehrsticket zur Verfügung stellt. Während das Auto hohe Kosten verursacht und wenig langfristigen Nutzen bringt, könnte das Nahverkehrsticket die Mitarbeitenden pünktlicher und entspannter ins Büro bringen, was wiederum ihre Produktivität steigern könnte.
Thomas investierte in Maßnahmen, die langfristig die Zufriedenheit und Produktivität seiner Mitarbeitenden steigerten, auch wenn sie zunächst als teuer erscheinen. Ein Beispiel dafür ist, dass er seinen Mitarbeitenden regelmäßig Bücher schenkte, um sie zu inspirieren und weiterzubilden. Diese Investitionen in die Mitarbeiterzufriedenheit zahlten sich letztlich durch erhöhte Produktivität und langfristigen Erfolg aus.
Das Lebensmuseum
Thomas, der inzwischen schwer krank ist und im Rollstuhl sitzt, wird von einer seiner Geschäftsführerinnen gebeten, ins Büro zu kommen, angeblich wegen eines Expansionsprojekts. Als er jedoch mit Joe das Firmengebäude betritt, wird klar, dass dies nur ein Vorwand war. Die gesamte Belegschaft hat sich versammelt, um Thomas zu überraschen und zu ehren.
Sie haben für ihn ein „Museum des Lebens“ geschaffen, ein symbolischer Ort, der seine Lebensphilosophie widerspiegelt: „Lebe jeden Tag so, als würde er ein Teil deines Lebensmuseums werden.“ Thomas ist tief gerührt und verbringt zwei Stunden im Museum, das sein Leben durch Fotos, Ausstellungsstücke und Erinnerungen darstellt.
Das Museum zeigt ihn in glücklichen Momenten, in denen er lacht, reist, und sich mit seinen Mitarbeitenden verbindet. Es gibt auch persönliche Notizen, E-Mails und Briefe von dankbaren Kunden. Das Museum ist eine emotionale und überwältigende Hommage an Thomas’ Leben und seine positiven Auswirkungen auf andere Menschen.
Abschied nehmen
Nachdem Thomas im „Museum seines Lebens“ eine letzte Haftnotiz mit den Worten „Ich liebe euch alle“ hinterlassen hat, verlässt er das Museum, erschöpft und am Ende seiner Kräfte. Fünf Tage später stirbt Thomas, was seine Frau Maggie, seine Freunde, Mitarbeitenden und besonders seinen Freund Joe tief traurig zurücklässt.
Obwohl Joe von Trauer überwältigt wird, erhält er einige Wochen später ein Päckchen von Maggie. Darin befindet sich ein Brief von Thomas, in dem er Joe für ihre Freundschaft dankt. Zudem enthält das Päckchen ein Buch, das Thomas selbst geschrieben hat. Als Joe das Buch liest, erkennt er, dass die Reise mit Thomas zwar zu Ende ist, aber das Leben weitergeht. Inspiriert von Thomas’ Leben beschließt Joe, jeden verbleibenden Tag zu einem „guten Museumstag“ zu machen, um ebenfalls ein erfülltes Leben zu führen.
Zusammenfassung
Die Geschichte von Thomas Derale, seinem Freund Joe und seiner Frau Maggie ist eine fiktive Erzählung, die vom Autor John Strelecky erfunden wurde, um eine wichtige Botschaft zu vermitteln: Es ist wichtig, sich über das, was im Leben wirklich zählt, Gedanken zu machen – und zwar jetzt, nicht später.
Der Autor hofft, dass diese Geschichte als Inspiration dient, das eigene Leben aufregend, sinnvoll und glücklich zu gestalten. Leser werden ermutigt, darüber nachzudenken, was ihre eigenen „Big Five“ – also ihre wichtigsten Lebensziele – sind und wie sie jeden Tag zu einem guten „Museumstag“ machen können.